Die Tage vor Aschermittwoch, heißen nicht überall Fasnet. Je nach Region auch mal
Fastnacht, Karneval oder Fasching. Warum das so ist könnt in meinem Artikel
Fasnet und Karneval oder auf Englisch
Karneval, Southern German Fasnet and Mardi Grass nachlesen.
Auf Tumblr hab ich jetzt aber auch eine Karte mit den Regionen entdeckt:
http://official-baden-wuerttemberg.tumblr.com/post/137973094420/sgibt-doch-bestimmt-wieder-so-ne-praktische-karte.
ignaz54 am 25. Januar 16
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Warum die
Zahl 11 (Elf) genau für besonders ‚närrisch‘ gehalten wird liegt wie so vieles im Dunkeln der Geschichte verborgen und so existiert nicht nur eine sondern mehrere Deutungen. Oftmals wird die Zahl in Zusammenhang mit dem
Karnevalsbeginn am 11.11 gebracht. An dieser Stelle sei angemerkt dass der 11.11 in der Alemannischen Fasnet nicht der traditionelle Beginn der Fasnet ist. Dies ist erst in neuerer Zeit so, wobei Freiburg hier eine Ausnahme bildet. Dies steht aber damit im Zusammenhang, dass die Freiburger Fasnet ihren Ursprung im Karneval hat. Siehe auch:
Die Freiburger Wandlung vom Karneval hin zur Fasnet
Die Fasnet beginnt traditionell am bzw. nach dem 6.1.
Eine der Deutungen besagt, dass am 11.11 früher die Bauernhöfe die Arbeit für die Wintersaison eingestellt haben.
Der 11.11 liegt aber auch genau 40 Tage vor dem Winteranfang welcher wiederum 40 Tage vor Maria-Lichtmess liegt was der früheste mögliche Tag für den Fasnet-Dienstag ist. Dieser 40 Tage Rhythmus ist in der Katholischen Kirche weit verbreitet und so beginnt am 11.11 auch das 40 Tägige Weihnachtsfasten.
Im Mittelalter kennzeichnete die Zahl 11 (Elf) aber auch Menschen die sich nicht an die Sitten hielten. Diese Menschen galten damals als Narren. (Die Auslegung des Wortes Narr als jemand dummes ist erst in der jüngeren Zeit üblich.) Diese Deutung kann Sprachlich hinterlegt werde da die 11 vom althochdeutschen
‚einlif‘ kommt welches für ‚Eins darüber‘ stand.
Daher wurde die Zahl Elf im Mittelalter auch als jemand der die 10 Gebote übertreten hatte verwendet, also ‚Eins über den 10 Geboten‘. Dies wiederum lässt sich auch auf die Alemannischen Fasnet unabhängig vom11.11 anwenden.
Ein Zusammenhang damit dass die Zahl 11 dann nicht nur eines mehr als die 10 Gebote sondern auch eines weniger als die 12 Apostel ist wird oft genannt, lässt sich allerdings nicht nachweisen. Dahingegen gilt 11 Uhr aber auch als die letzte Stunde und wird so im Mittalalter auf vielen Darstellungen des Weltuntergangs verwendet.
Einige Quellen gehen auch davon aus, das Eigenheit der Elf als ‚Schnapszahl‘ und Primzahl ebenfalls dazu beiträgt, dass sie als besonders ‚närrisch‘ gilt.
Eine ehr umstrittene Theorie ist der Zusammenhang mit den Anfangsbuchstaben der Postulaten der Französischen Revolution (e = égalité, l = liberté, f = fraternité). Dazu sei aber erwähnt, dass der Karneval schon immer ein fest des Bürgertums und damit früher auch ein Teil der Demokratiebewegung im 19. Jahrhundert. Jedoch dürfte die 11 schon vorher als Närrische Zahl Verwendung gefunden haben, daher könnte es sich hierbei auch um eine Umdeutung der bestehenden Bräuche handeln. Ähnlich sieht es mit dem in Kleve nachweißlich seit 1381 verwendeten Narren Spruchs
‚ Ey lustig fröhlich‘ aus. Dieser wurde schon in Zusammenhang mit dem Ursprung der Zahl 11 gebracht was sich aber nicht nachweisen lässt.
Öfters ist auch von dem
Paragraf 11 die Rede, welcher mit ‚Es wird fortgesoffen‘ angegeben wird. Dieser dürfte damit eine Abwandlung des Paragraf 11 der Handwerksordnungen zur Walz sein welcher besagt ‘Es wird weitergewandert’ und damit eine Unterbrechung der Walz verbietet. Für den Paragraf 11 gibt es mehrere Bildnachweise. Jedoch liegen diese nach dem Zeitpunkt an dem z.B. in Mainz ab 1842 die Zahl 11 nachweißlich verwendet wurde.
ignaz54 am 13. November 15
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1882 schwappte die Welle des Organisierten Karnevals nach Freiburg und so wurde ein Narrenrat gegründet. Sechs Jahre später wurde dann der „Freiburger Carnevals-Verein” gegründet. Aus dieser Zeit stammen auch der Elferrat und der Kappenabend. Mit Beginn des Ersten Weltkriegs wurden die Aktivitäten gezwungenermaßen im ganzen Südwesten eingestellt. Die entsprechenden Gesetze wurden erst 1921 wieder aufgehoben. Nun aber wurde im Südwesten Wert auf das sogenannte „historische Brauchtum” gelegt. Was dazu führte das im Umland die karnevalistischen Elemente nicht mehr gepflegt wurden. Im ehr bürgerlichen Freiburg wurde aber weiter der Bürgerliche Karneval gefeiert. (Siehe auch
Fasnet und Karneval).
Allerdings ging im Jahr 1927 der Freiburger Carnevals-Verein Pleite. Was dazu führte das am 13. April 1934 die neue Vereinigung im Sinne der alemannischen Fasnet gegründet wurde. Es verblieben aber einige traditionelle Teile aus der Karnevalszeit wie der Elferrat, die Reitercorps oder die Kappensitzungen.
ignaz54 am 06. Februar 15
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Die Fasnet hat sich aus den Bräuchen rund um den letzten Fleich, Ei und Milch verzehr vor der Fastenzeit entwickelt. So waren unsere in Fett gebackenen Krapfen schon im Mittelalter bekannt. Zu diesen Vor-Fastenzeit Essgelagen nahm es die Obrigkeit und Kirche gerne mit den Regeln nicht so streng, so dass es oft zu ausschweifenden Feiern kam. Dabei entwickelte sich auch die Vermummung mit Masken, man wollte eben nicht erkannt werden. Auch sollte damit die Kirchenferne demonstriert werden, wenn man dich für einige Tage als Teufel oder Wilder Mann verkleidete. Wandernde Handwerker trugen diese Bräuche dann von Stadt zu Stadt.
Die Fasnet war schon immer eine wilde Sache, das sich im 18. Jahrhundert entwickelte Bürgertum ließ es ein wenig gesitteter und geordneter angehen. Daraus entwickelte sich der Karneval, welche dann bis zum Ende des 19. Jahrhundert die Fasnet immer mehr verdrängt. So trafen sich 1903 noch ganze 9 Hästräger zum Narrensprung in Rottweil.
Nun setzte eine Gegenbewegung im süddeutschen Raum ein und man ließ die alten Traditionen wieder aufleben.
ignaz54 am 30. Januar 15
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Für den „Außenstehenden“ hört sich das an wie drei Worte welche dasselbe bezeichnen. Der Kenner weiß aber um die dezenten aber deutlichen Unterschiede. So bezeichnet Karneval das Brauchtum im Raum Köln und Düsseldorf. Es ist im 17. Jahrhundert entstanden und in Ihm spielt seit dem 19. Jahrhunderts die Verhöhnung der Machthaber eine wichtige Rolle. Sprachwissenschaftler gehen davon aus das das Wort von dem Lateinischen „carne levare“ was Salopp als „Fleisch , lebe wohl“ übersetzt werden kann.
Fasching heißen die närrischen Tage vor allem in Österreich und Bayern. Der Begriff geht auf den letzten Alkohol vor der Fastenzeit zurück.
Woher das Wort Fasnet der Alemannischen Fasnet kommt ist hingegen umstritten. Verbreitet ist die Auffassung, dass es Sicht um die Nacht vor der Fastenzeit handelt. Jedoch geht nach Ansicht von Sprachwissenschaftlern die Vorsilbe auf das indoeuropäische „Fasa“ was Reinigung bedeutet zurück.
ignaz54 am 22. Januar 15
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